Die Natur ist ein Phänomen, das sich kaum beschreiben lässt. Der neu angelegte 1.200 m² große Culinary Garden im Sonnwies ist das beste Beispiel dafür, dass Natur mit ihrer Diversität, Groß und Klein immer wieder zum Staunen bringt.

Beruf als Berufung

Was bedeutet für dich der Beruf Gärtnerin?
Monika: So wie bei den meisten Tätigkeiten, ist Gärtnern nicht ein Beruf, den man einfach erlernt. Es gehört sehr viel mehr dazu: Wohlfühlen in der Natur, Leidenschaft für die umfassende Thematik der Pflanzenwelt, Kreativität, Einfallsreichtum, und natürlich Geduld, sehr viel Geduld. Für eine reiche Ernte müssen viele verschiedene Faktorenzusammenspielen, wie Bodenbeschaffenheit, Klima und ein Gleichgewicht zwischen Nützlingen und Schädlingen. Das Bewusstsein, dass es ab und an auch zu einem Ernteausfallkommen kann, gehört natürlich auch dazu. Hier gilt es, die Natur so gut wie möglich zu verstehen, zu lernen und bestimmte Bedingungen für das kommende Jahr anzupassen. Ich bin dankbar für meinen Beruf, den ich viel mehr als meine persönliche Berufung, beschreiben würde. Ich arbeite primärmit und für die Natur aber bin ergänzend dazu auch immer wieder in Kontakt mit anderen Menschen - unserem Sonnwies Farm Team aber auch vielen kleinen und großen Gästen.

Was sind Besonderheiten von deinem Arbeitsplatz, dem Sonnwies Culinary Garden?

Monika: Als Besonderheit fällt mir spontan die Lage ein. Der Garten ist ganz natürlich in die wundervolle Landschaft rund um das Sonnwies eingebettet. Am Fuße der Dolomiten, am Waldrand und direkt an einem quellfrischen Bergbach gelegen. Zudem ist der Garten auf reinbiologische Art und Weise, ohne Verwendung von Pestiziden, angelegt. Hier arbeitet die Natur, mit so wenig wie möglich Eingriffen vom Menschen. Ein Ort an dem sich durch eine raffinierte Sortenvielfalt, Nützlinge und Schädlinge gleichermaßen wohlfühlen und wo die Sonnwies Philosophie, mit ausgeprägtem Sinn zur Nachhaltigkeit, zur Gänze widergespiegelt wird. Auf einer Fläche von 1.200 m² werden Gemüse, Kräuter, Beeren und Blumen angebaut. Dazwischen gibt es ein Wegenetz und eine zentrale Sitzmöglichkeit für die Kleinen und Großen Gartenbesucher.

Was wird im Culinary Garden angebaut?

Monika: Der Garten bietet eine ausgeprägte Sortenvielfalt, darunter findet man auch diverse in Vergessenheit geratene Gemüsesorten, sogenannte Raritäten, wie z.B. Baumspinat oder Gartenmelde. Vor allem im Sommerpräsentiert sich die Natur von ihrer vielfältigsten und buntesten Seite. Folgendes wird geerntet und weiterverarbeitet:
Gemüse: Salat, Zucchini, Gurken, Tomaten, Zuckermais, Radieschen, Rüben, Kartoffeln, Spinat, Mangold, Kohlrabi, Kohl, Blaukraut, Brokkoli, Ronen, Kürbis, Mini-Peperoni, Karotten, Zwiebel, Lauch, Rettich
Kräuter: Schnittlauch, Petersilie, Schnittknoblauch, Salbei, Bergbasilikum, Minze, Oregano, Majoran
Sträucher | Beeren: Erdbeeren, Himbeeren, Ananasbeere, Blaubeeren, Brombeeren, Ribisel, Holunder
Blumen | essbare Blüten: Sonnenblumen, Ringelblume, Salven, Kornblume, Kleinfarn, Beinwell, Malve, Schmuckkörbchen (Cosmea)
 

Ein besonderes Anliegen ist es, Kindern die Natur auf interaktive Art und Weise näher zu bringen. Welche Rolle spielt dabei der Culinary Garden?

Monika: Das Sonnwies ist ein Zuhause für Familien aus aller Welt, die sich nach Rückzug und Erholung in einzigartiger Natur sehnen. Es macht mir große Freude, wenn ich Besuch bekomme und wir uns gemeinsam auf eine kleine Erkundungstour begeben. Der Garten ist ein Ort, wo man komplett vom Alltag abschalten kann und erkennt, was die Natur fähig ist zu leisten, in welcher Vielfalt sie sich ausdrückt und welche genussvollen Produkte aus dem Boden sprießen. Bei wöchentlichen Gartenführungen können Kinder aktiv mithelfen, gießen, säen, jäten, ernten und verkosten. Dabei trifft man auch immer wieder auf kleine Insekten: Schmetterlinge, Raupe oder Laufkäfer in allen Farben.
 

 

 

Neue Ideen und Visionen

Was möchtest du den Gästen mit auf den Weg geben?

Monika: Aufgewachsen in Südtirol, habe ich seit jeher eine tiefe Verbindung zur Natur. Ich weiß unseren Lebensraum mit all seinen Facetten und Eigenheiten sehr zu schätzen. Die Natur arbeitet und produziert für uns wertvollste Lebensmittel. Man muss einiges an Geduld mitbringen und wird dafür ganz besonders belohnt. Das schönste Gefühl habe ich in den frühen Morgenstunden, kurz nach Sonnenaufgang. Ich betrete den Garten und kümmere mich um alle Pflanzen, was reif ist wird geerntet. Die erntefrischen Zutaten werden eingesammelt und in die Küche gebracht. Dabei duften meine Hände nach Kräutern und ich besinne mich immer wieder auf mein persönliches Glück, bereits seit 25 Jahren mit der Naturarbeiten zu dürfen.

"Bei wöchentlichen Gartenführungen schlüpfen Kinder in die Rolle von Mini-Gärtner*innen. Dabei erkennen Sie was aus der Erde alles entstehen kann, probieren frisch geerntete Früchte und lernen einen respektvollen Umgang mit der Natur.", Monika, Gärtnerin

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